Jahresempfang seiner Königlichen Hoheit Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach

Ausrücken des Korps Edelweiß zum Neujahrsempfang seiner Königlichen Hoheit Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach am 19. März 2022 in Bad Sulza / Thüringen

Oberst Ing. Harald Sauer

Am 18. März machte sich eine Abordnung des Korps Edelweiß auf den Weg nach Thüringen um das Korps der Habsburger beim Neujahrsempfang des Prinzen Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach zu repräsentieren. Das Infanterieregiment IR1 wurde vertreten durch Oberst Harald Sauer, das Husarenregiment HR15 durch Oberst Helmuth Küng und Zugführer Thomas Dünser, das Infanterieregiment 18 durch Oberst Johnny Matt sowie die Majore Sylvia und Stefan Summer und die Korps-Akademie durch Oberst Günter Kilga.

Nach gut 500 Kilometer Anreise wurde Quartier in der Hotel-Pension „Am Schwanenteich“ direkt am Kurpark im Zentrum von Bad Sulza bezogen, nach einem gemeinsamen Abendessen im Hotel wechselte die Gruppe in das Restaurant Bad Sulza, wo Graf Olaf und Gräfin Chatrin von Neuendorf zu Nauendorf als Organisatoren und Gastgeber der Veranstaltung zu einem informellen Beisammensein und Kennenlernen geladen hatten.

Am Sonntag, den 19. März versammelten sich die Teilnehmer der Veranstaltung an der Stadtkirche von Bad Sulza zu einem Sektempfang mit Fotos und bereiteten sich auf den Einzug zum Gottesdienst vor. Diesem Teil der Veranstaltung wohnten Oberst Matt, Oberst Küng und Oberst Sauer als Repräsentanten des Ritterordens vom Goldenen Sporn sowie Oberst Kilga als Repräsentant des portugiesischen Ordens S. Teotonio auf Einladung des Ritterordens „Heinrich III. der Erlauchte“ dessen Hochmeister Seine Exzellenz Generaloberst i.Tr. Olaf Graf von Neuendorf zu Nauendorf ist ebenso in ihren Rittermänteln bei.

Da das Husarenregiment HR15 mit seiner Standarte ausgerückt war, erfolgte der Einzug in die Kirche unter Vortritt des Banners, gefolgt von den Repräsentanten des Habsburger k.u.k. Korps, dem sich die Repräsentanten des Ordens Heinrich III sowie die weiteren sächsischen, preußischen und thüringischen Infanterie- und Husarenregimenter anschlossen. Pfarrer Uhlig hielt eine Predigt in welcher er würdevoll einen Brückenschlag zwischen den christlichen Werten, dem Zeitgeschehen in der Ukraine und traditionellen Werten wagte.

Nach dem Gottesdienst formierten sich die Teilnehmer in einem Zug, wiederum angeführt durch die Standarte des HR15 hin zum Kriegerdenkmal im Zentrum von Bad Sulza. Hier wurden Flammen des Friedens entzündet und Bürgermeister Dirk Schütze hielt eine Begrüßungsansprache, in welcher er seine Stadt sowohl im historischen Zusammenhang vorstellte als auch mit dem Zeitgeschehen verknüpfte, die Fürstenstraße der Wettiner mit der gelebten Historie der Traditionsverbände würdigte und alle aufs herzlichste in seiner Stadt willkommen hieß.

Als nächster Redner begrüßte seine Königliche Hoheit Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach die Kongregation. Nicht nur als Chef seines Königshauses, sondern auch als Vorstand des historischen Vereins illustrierte seine Rede basierend auf profundem historischen Wissen den Wandel des Krieges von einem legitimen, wenn auch nicht humanitären, Instruments der Diplomatie hin zu einem immer hinterhältigeren Instrument der Machtdurchsetzung unter Anwendung immer schändlicherer Propaganda deren Wahrheitsgehalt kaum noch überprüfbar sei. In diesem Zusammenhang würdigte er die Traditionsverbände als eine Reminiszenz der Zeiten, als Diplomatie noch ehrlich war, ein Wort noch galt und auch Schlachten, so sie unvermeidbar waren, mit offenem Visier, die Farben der Uniformen offen gezeigt, ausgetragen wurden. Dabei vermied er es, frühere Auseinandersetzungen zu glorifizieren und wies durchaus auf den einen oder anderen Kurfürsten hin, der auch dieses System missbraucht hatte, bevor er auch im aktuellen Zeitgeschehen die Diktatoren der jüngeren Vergangenheit anprangerte. Mit Blick auf das Zeitgeschehen lobte er ausdrücklich die grenzüberschreitende und harmonische internationale Zusammenkunft der Regimenter und Ritterorden anlässlich seines Neujahrsempfangs.

Nach Verlegung der Veranstaltung in den historischen Saal des Restaurants Bad Sulza gab es zum Mittagessen eine köstliche Auswahl Thüringer Spezialitäten, bevor das Programm mit Ehrungen und Ernennungen fortgesetzt wurde.

Als Einleitung dieses Programmteils verlas Oberst Küng in Vertretung des verhinderten Generalmajors Robert Jordan die Grußbotschaft ihrer k.u.k. Hoheiten Erzherzog Sandor und Erzherzogin Herta Margarete von Habsburg-Lothringen an seine Königliche Hoheit Prinz Michael von Sachsen sowie die versammelten Anwesenden.

Bei den Ehrungen erhielten zunächst Mitglieder des Magdeburger Jägerbataillons Nr. 4 durch Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach und Generaloberst i.Tr. Olaf Graf v. Neuendorf zu Nauendorf Beförderungen und Auszeichnungen, sodann wurde dem Bürgermeister Herr Schütze die goldene Gedenkmedaille des Magdeburger Jägerbataillons Nr. 4 sowie ein schmiedeeisernes Rednerpult verliehen. Im Anschluss wurden auch die k.u. k. Offiziere Oberst Harald Sauer, Oberst Johnny Matt, Oberst Günter Kilga und Oberst Helmuth Küng mit der Medaille in Altsilber geehrt. Letzter zeichnete im Gegenzug Mitglieder des Magdeburger Jägerbataillons Nr. 4 mit Medaillen des HR15 aus.

Nach Ende der Formalien konnten die Teilnehmer an einer interessanten Stadtführung teilnehmen, welche die kulturellen Highlights speziell aus dem Bereich der Musik, die lange Weinbautradition, dunkle Zeiten wie KZ-Standorte im 3. Reich nicht aussparte und schließlich im Kurpark mit der Vorstellung der Solequelle vom Tag ihrer Bohrung bis zum heutigen Tag ihren Abschluss fand. Nach der Führung bei strahlend blauem Himmel aber durchaus frischem Wind durften sich die Teilnehmer anschließend im Bad Sulza bei Kaffee und lokalen Gebäckspezialitäten wieder aufwärmen.

Als letzter Programmpunkt hielt Ordenskanzler Carl-Michael Liemberger vom Ritterorden „Heinrich III. der Erlauchte“ einen interessanten Vortrag mit dem Thema: „Rittertum und Rittersein – wohin führt der Weg?“.

Beim abschließenden Abend-Buffet gab es reichlich Zeit und Raum für persönliches Kennenlernen, philosophische und historische Betrachtungen, Gespräche, dunkles Bier und lokalen Wein. Weitere gegenseitige Besuche wurden verabredet und zur vorgerückten Stunde erfolge der Rückzug ins Quartier am Schwanenteich.

Hier geht es zu den Fotos!

Bericht: Ing. Harald Sauer

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