Denken wir mal über uns nach

Regimentsphilosoph
Burghard Ostertag

24. 11. 2021

Wenn wir uns einmal ganz locker selbst betrachten, dann können wir doch Einiges an uns feststellen. Ich sehe es einmal so. Wir halten die Tradition am Leben, vor allem der alten k.u.k Armee. Und das ist nicht nur gut so, vielmehr ist es mehr als nur notwendig. Denn wir sind mit Sicherheit ein Bollwerk gegen den Ungeist, der sich rapide ausbreitet. So können wir es bereits am sprachlichen Umgang erkennen, wie sehr sich der Ungeist verbreitet. Ich nehme einmal nur das Beispiel von der bunten Gesellschaft. Hier kann ich nur eine mentale Uniformität und eine nach außen getragener Perversion erkennen. Das heißt, der Ungeist fordert auf, dass Alle sich zu dieser bunten Gesellschaft bekennen sollen, aber dies nur in einem eng normierten Einheitsdenken. Zu mehr reicht es diesem Ungeist nicht.

Hingegen wir tragen Uniform, die uns die k.u.k Armee vorgibt. Dabei sind wir mehr als nur bunt, wir sich polychrom oder farbig. Zudem sind wir keinesfalls unter einem Einheitsdenken eingeengt. Dass wir gemeinsam selbstverständlich Standpunkte einnehmen, die sich gegen jede Art und Form von Mainstream richtet, wie auch uns gemeinsam gegen Entwicklungen und Strömungen stellen, die sich gegen jegliche erkämpften Grundsätze richten, ist nur eine logische Folge aus dem gemeinsamen Interesse an der Tradition.

Gut, es mag sich bei uns auch nur langsam das entwickeln, was wir anstreben, aber es geht langsam vorwärts. Wir haben auch sehr klein begonnen und nicht mit großen Sprüngen. So ist Eines nach dem Anderen dazugekommen und hat uns bisher dorthin gebracht, wo wir derzeit sind. Daraus haben sich auch viele Chancen und Möglichkeiten ergeben. Besonders, was die Aktivitäten anbelangt. Denken wir dies nun einmal weiter. Gegenwärtig dürfen wir nicht die Aktivitäten ausleben und ausüben, wie wir sie gewohnt waren, aber das ist die größte Chance, die wir haben über uns selbst nachzudenken.

Dabei will ich darauf hinweisen, dass das Denken noch lange kein Anstoß dazu ist, dass wir die Gedanken umsetzen, sondern nur, dass wir über Ziele und Aktivitäten nachdenken, die wir eventuell später einmal machen könnten. Daher werde ich hier jetzt meine Gedanken vorstellen, die wir durchaus anstreben könnten, aber nicht müssen. So möchte ich nur Alle bitten, immer erst so zu denken, wie es wäre, wenn wir es machen würden. Auf der einen Seite nur einmal die Argumente zu sammeln, warum diese Ziele angestrebt und erreicht werden sollen, auf der anderen Seite, wie wir dies erreichen könnten.

Und bevor jetzt jemand denkt, dass muss gemacht werden, nein, nur festzustellen, was wir wie machen müssten, wenn wir es machen würden. Eine Entscheidung können wir erst dann treffen, wenn davon die jeweils Betroffenen informiert wären. Doch nachzudenken sollte die Aufgabe jener sein, die trotz aller Widrigkeiten mitdenken. Und bitte auch nicht konditioniert nach bestehenden Mustern zu denken und gleich deswegen ablehnen, weil es viel Geld kosten würde oder einfach im Moment über dem eigenen Verständnis wäre. Denn es nicht zu machen erübrigt sich, weil es nur dann interessant ist, wenn wir uns ernsthaft dafür entscheiden.

So bedenkt bitte immer, die besten Ideen scheitern bereit deswegen, weil die Vorstellung, wie teuer was wäre stets den Blick für den Nutzen auf Dauer verstellt. Und niemand ist verpflichtet im positiven Fall sich zu überheben und dafür in die Armut zu gehen, sondern es geht besonders darum, dass eventuell im Falle der Umsetzung immer Viele mit kleinen Beiträgen mitwirken und nicht Wenige mit großen Beiträgen Alles tragen sollen. Es ist auch eine Übung für die Disziplin, wenn jeder permanent kleine Beträge sammelt. Zudem gehört auch dazu, dass jeder in seinem persönlichen Umfeld die Vorstellungen bekannt macht und wer weiß es schon vorher, was sich daraus ergeben könnte.

Was wir am dringendsten brauchen würden, wäre ein eigenes Haus. Es ist nicht mehr tragbar einer nicht mehr tragbaren Politik ausgeliefert zu sein. Zudem sind für viele Aktivitäten die Sicherheit in einem eigenen Haus zu sein mehr Möglichkeiten gegeben, als wenn wir stets wie auf der Walz uns jedes Mal einen möglichen Ort suchen müssen. Dass wir damit auch gegebenenfalls Beherbergungsmöglichkeiten für die eigenen Kameraden hätten, die von weiter herkommen und sonst nichts trinken können, wegen der Heimatfahrt, aber genauso für Kameraden, die alleine leben hätten bei Krankheit ihr eigenes Lazarett, wo sie versorgt werden könnten. Aber das sei nur als Gedankenanstoß hier erwähnt.

Vielmehr denke ich hier daran, dass wir unsere eigene Bibliothek aufbauen könnten. Damit meine ich nicht eine Handvoll Bücher, sondern ich meine, dass wir hier Alles an Büchern sammeln könnten, wessen wir habhaft werden können. Somit würde es auch einen Sinn ergeben, dass wir unseren eigenen Verlag begründen. Dies ist nur so eine Vorstellung meinerseits. Die Akademie hätte jedenfalls einen festen Ort und der könnte ausgebaut werden. Sei es darum, es sind nur meine persönlichen Vorstellungen.

Dass hier auch die Orden einen Sitz hätten, weil Viele von uns bei dem einen oder anderen Orden Mitglied sind, wäre es daher auch für die Ordenstreffen besonders des Priorates hier ein Vorteil. Wir könnten Gäste einladen und selbst kochen. Und so weiter, und so weiter. Sicher, jeder wird sich fragen, wie das finanziert werden sollte. Denkt mal daran, dass es mit permanentem Sammeln von Cents durchaus einmal der erste Schritt wäre. Wer erwartet, dass Alles schnell geht, wird ewig warten. Und das Sammeln können wir ohne gleich konkrete Objekte zu haben trotzdem tun. Nur darauf warten, bis wir ein geeignetes Haus hätten und dann erst darüber nachdenken, wie wir es finanzieren könnten, so werden wir nie dazu kommen. Niemand wir uns unterstützen, wenn wir nicht versuchen daraufhin zu arbeiten und uns bemühen.

Sicher können wir uns derzeit nicht so treffen, wie wir wollen. Aber wir müssen auch wenn wir es können deswegen nicht ständig treffen. Doch was wir stets können ist, dass wir, jeder für sich, zu Hause centweise die Beiträge sammelt. Es täte niemandem weh, wenn immer wieder einige Cents auf die Seite gebracht würden. In der Summe ergeben sich dann die Beträge, die bemerkenswert sein würden. Gut, es ist dies nur eine Theorie. Doch durchaus eine machbare Theorie.

Doch ich höre schon die Stimmen, die schon einmal grundsätzlich nein sagen oder gleich Bedingungen stellen und wissen wollen was wer wann wo und so weiter macht. Das Einzige, was wir brauchen würden, wäre eine Truhe, in die wir die gesammelten Beträge geben können, sozusagen die Korpskasse. Wer es wünscht, dass es ritualisiert werden sollte, denen könnte geholfen werden. Aber das macht nur Sinn, wenn es dazu kommen würde, dass wir Ziele anstreben und auch bereit sind dafür permanent mit kleinen Beiträgen dazu beizutragen.

So lasst uns einfach nur über uns selbst nachdenken und versuchen herauszufinden, was wir wirklich mehr machen könnten, als wir bisher getan haben. Sicher, nicht jeder kann bei Allem dabei sein, aber Alle, die dabei sind können jeweils im engeren Bereich nur ein wenig mehr aktiv sein. Doch das ist wieder ein eigenes Thema. Noch zum Schluss an Alle, die jammern, dass sie hier nicht mitmachen könnten. Wer es sich nicht leisten kann oder leisten will, warum ist er oder sie dann dabei? Soweit ich die Angehörigen kenne, will jeder dabei sein und will es sich leisten. Meine Erwartung ist nicht, dass jeder mit Hurra, ich kann mein Geld los werden dies überweist, bei mir würden dann sofort die Alarmglocken läuten.

Nun, denkt einfach darüber nach.

Euer Burghard

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